Hier soll nun etwas über mich stehen.
Erstmal ein wenig Historisches:
Ich wurde 1979 in
Wolfenbüttel
geboren und habe bis zum Abschluss meiner Schullaufbahn
auch dort gelebt, die 1999 mit meinem erhalt des Abiturs
an der Großen
Schule beendete.
Noch immer verbindet mich, außer meiner Familie,
mit Wolfenbüttel meine Mitgliedschaft in der Freiwilligen
Feuerwehr Linden.
Danach
bin ich zur Marine
gegangen, wo ich insgesamt gesehen 14 schöne Monate
verbrcht habe. Unter anderem wegen einiger Touren mit
der Gorch
Fock, S48 Löwe und
S56 Dommel (die beiden letzten sind leider inzwischen
ausgmustert), wobei ich, von Danzig bis ins schwarze
Meer hinein, Europa umrundet habe.
Wieder
in Freiheit habe ich mich dann für ein Physikstudium
an der Universität
in Würzburg
entschieden,
mit dem ich noch immer kämpfe, zur Zeit halt an
der Heriot-Watt University in Edinburgh.
Jetzt der schwierige
Teil, mich selbst ein wenig beschreiben:
Ich bin ein eher ruhiger
Mensch, was jedoch nicht heissen soll, dass ich kleinen
Parties mit guten Freunden und etwas Alkohl abgeneigt
wäre. Auch ab und zu Disco ist in Ordnung, solange
es nicht zu voll und verraucht ist und, besonders wichtig,
der DJ auf Techno verzichtet.
Ansonsten lese, am
liebsten Fantasy und SF, oder faulenze ich gerne, studiere
nebenbei ein wenig oder informiere mich im Spiegel
über aktuelles Geschehen. Ich bin generell tierlieb,
wenn auch Hunde meine Favoriten sind (bis auf natürlich
Leo, der immer gerne auf meinen Bett liegen kann, solange
er nicht zu sehr schnurrt). Außerdem könnte
man mir ein ganz wenig Vernarrtheit in meinen Golf (Mausebär)
vorwerfen; Aber immerhin sind wir ja auch gleiches Baujahr,
er ist etwa 3 Monate älter, und er begleitet mich
schon seit ich den Führerschein habe treu überall
hin.
Aktuelles (wird immer mal wieder erweitert):
Seit Anfang Oktober
bin ich, und natürlich mein Golf, nun in Edinburgh,
wo ich mit einigen anderen Physikstudenten/In aus Würzburg
versuche ein wenig Auslandserfahrungen zu sammeln und
mein Studium voranzutreiben. Viel erzählen kann
ich noch nicht, bin ja gerade erst angekommen und versuche
mich einzuleben.
06.10.2003:
Ne kleine Andekdote: Vor der Abfahrt aus Würzburg
wußte ich schon, das mein Auspuff nicht ganz in
Ordnung war, hoffte natürlich, bis Edinburgh zu
kommen und es dort zu reparieren. Aber ca 20km vor dem
Hafen bei Amsterdam war es dann doch soweit: Ich war
plötzlich lauter als jeder Sportwagen und hatte
kaum noch Leistung. Beim Einschiffen erntete ich dadurch
natürlich einige komische Blicke, aber wir, mein
Auto und ich, haben auch dies gemeistert und mit Hilfe
eines freundlichen Mitarbeiters der Tourist-Info in
Newcastle nach der Ankunft eine Werkstatt gefunden,
die meinen Golf soweit "gepacht" haben, das
ich bis nach Edinbourgh kam und nun kann ich es hier
richtig in Ordnung bringen lassen. Moral: Und er läuft
und läuft und läuft...
07.10.2003: Zur Lage:
Ich wohne hier in einem Wohnheim auf dem Kampus (Robert
Bryson Hall), in der man sich die Küche zwar mit
mehreren teilt, aber eine eigene Dusche und WC hat.
Im Gegensatz dazu gibt es noch cattered halls, in denen
die Studenten komplett bekocht werden. Da man den relativ
jungen englischen Studenten (man kriegt meist nur im
ersten Jahr einen Wohnheimsplatz) nicht zutraut sich
selbst zu versorgen, sind in meinem Wohnheim viele Ausländer
untergebracht, so dass man den Eindruck gewinnt, es
würden hauptsächlich Franzosen in Edinburgh
studieren, die tatsächlich in beeindruckender Zahl
vorhanden sind. Meine Küche teile ich mir z.B.
mit zwei Franzosen, einem Griechen und tatsächlich
einen Briten. Die Zimmer selber sind relativ klein,
ca. 13m², und ein wenig im Garagenstil gehalten,
weiß angemalte Backsteinwände. Aber mit ein
wenig Einrichterei eigentlich ganz nett. Das Studium
fängt eigentlich ganz gut an, nicht allzuviel Stress
zum Beginn. Die Unterrichtsgruppen sind sehr klein,
oft nur 15-20 Studenten und der Prof, was natürlich
zu ständiger körperlicher und vorallem geistiger
Anwesenheit zwingt, aber vielleicht verstehe sogar ich
dann mal Quantenmechanik II.
08.10.2003:
Heute war an der Uni Wahl der Sportclubs, wobei sich
alle Clubs in der Turnhalle präsentieren und versuchen
Leute zu werben.
Und es gibt einige Clubs, unter anderem auch Golf, Polo
und Curling. Nach einigen zögern, weil es doch
relativ teuer ist, habe ich mich dann für den Ski-Club
entschieden, auch weil sie im Dezmber eine Woche und
im Frühjahr sogar zwei Wochen nach
Les Deux Alpes fahren und mindestens einen Tripp will
ich mitmachen. Außerdem wird jede Woch hier in
der Umgebung gefahren, wo und wie genau habe ich noch
nicht verstanden, aber egal. Morgen kriegen wir dann
noch eine Bibliothekseinweisung und abends ist Wohnheimstreffen,
wo man als Lockmittel freien Wein erhält. Dann
ist das ganze Einführungshickhack vorbei und die
richtige Arbeit dürfte wohl beginnen.
11.10.2003:
Heute ein paar allgemeine Dinge: Zum Ersten dei Aussprache
dieses schönen Ortes. Soweit ich es mitbekommen
habe funktioniert es am besten, wenn man den vorderen
Teil wie Ädin ausspricht und die Endung von Wonderbra
dranhängt. Also Edinburgh=Ädinbra. Allerdings
gebe ich keine Garantie auf Korrektheit. Zum Zweiten
ein paar Worte zum Essen. Generell ist es nicht so schlimm,
aber die Mensa ist relativ teuer und ein wenig fast
food lastig. Außerdem gibt es jeden Tag all-day-british-breakfast,
was einmal ja ganz lustig ist aber andauernd? Es besteht
aus sieben Teilen, die man sich aus folgneden Komponenten
aussucht: Bohnen, Spiegeleier, Beacon, Pommes, so ne
Art Rösti, Würstchen, irgendein komischer
Fladen und angeblich manchmal black pudding (gebratene
Blutwurst). Aber es gibt durchaus auch eine Salatbar
also geht es. Sehr merkwürdig sind hier auch die
Chips. Einmal gibt es so gewöhnungsbedürftige
Sorten wie Salz+Essig, außerdem werden Chips hier
generell in 25g Päckchen verkauft, selbst wenn
man sich eine große Packung kauft, findet man
darin ... na was wohl ... lauter kleine Packungen. Die
spinnen die Briten. Zum Alkohol: Er ist hier wirklich
sehr teuer! Des weiteren gibt es hier komische Flaschengrößen.
So wird Bier meist in 275ml Flaschen verkauft, selbst
importiertes Beck´s. Aber so ist das nun mal:
Andere Länder andere Sitten. Wäre sonst ja
auch langweilig.
16.10.2003:
Vorgestern abend war ich das erste mal mit meinem Sportclub
unterwegs und durfte erstmal mit leichten Grauen feststellen,
dass ich mit Abstand der Alterspräsident wäre,
wenn es diese Position denn gäbe. Das hat mir das
erstemal richtig deutlich gemacht, dass die Studenten
hier in Schottland insgesamt halt deutlich jünger
sind als bei uns. Nachdem wir uns erst bei Pizzahut
gestärkt hatten, ging es dann ins Nachtleben von
Edinburgh, sprich erstmal in eine Bar auf der Royal
Mile. Dabei merkt man dann auch ein etwas andere Trinkgewohnheiten
bei den schottischen Studenten.weil das Bier heir halt
so teuer ist, werden meist eher so ne Art Coktials getrunken,
die ähnlich teuer sind wie daheim. Allerdings gibt
es die hier nicht im Glas, sondern man bestellt gleich
einen Pitcher, also ein ca. 2 pints (1,2l) großen
Krug mit dem gewünschten Getränk, welchen
man sich dann teilt. Des weiteren scheinen die Briten
ein wenig schneller betrunken zu werden als unsereins,
was wahrscheinlich ebenfalls mit den Preisen zusammenhängt.
Zumindestens waren irgendwann alle reichlich angetrunken,
was dann zu dem albernen, aber immer beliebten, Spielchen
führte, sich Eiswürfel in dei Klamotten zu
stecken. Anschließend wechselten wir dann noch
in eine RnB-Disco/Bar, wo für mich dann so um 2Uhr
Schluss war. Ansonsten habe ich an dem Abend noch etwas
über die Sprechgewohnheiten der Studenten gelernt.
Erstens sprechen sie doch ziemlich schnell und benutzen
einige dieser Slangausdrücke über die oder
deren Bedeutung man in der Schule komischerweise nie
was lernt und dann hatte ich zweitens noch die erschütternde
Erfahrung mich mit einen Mädchen von der schottischen
Westküste zu unterhalten (oder wir haben es zumindestens
versucht). In der Bar ging das ja unter Schwierigkeiten
noch, aber spätenstens im RnB-Club, mit der lauten
englischen Musik im einen Ohr war ich einfach nicht
mehr im Stande sie zu verstehen,
aber die meisten hier sprechen doch ziemlich verständlich.
Gott sei Dank sprechen unsere Prof's alle ein ziemlich gutes
und langsames Englisch. Sonst würde dieses Jahr
sehr hart werden und zur Hälfte fürs Sprache
lernen draufgehen.
24.10.2003:
Um auch mal vom Studieren zu berichten, werde ich nun
etwas über den lustigsten Kurs schreiben, und ich
hätte bestimmt nicht erwartet, dass dies ausgerechnet
Quantenmechanik II ist. Gehalten wird die Vorlesung
von Doktor Abraham, der es sich in den Kopf gesetzt
hat mit jedem Studenten ein persönliches Verhältnis
aufzubauen, was unter anderem dazu führt, dass
er oft durch den Raum läuft und die Leute plötzlich
anspricht. Generell zieht er seinen Unterricht eher
lustig auf, so machte er uns anfangs erstmal klar, dass
die Quantenmechanik eine Horrorstory sei und wir sie
sowieso nicht verstehen würden. Neben generellen
Witzen über das Besprochene hat er dann für
die meisten Studenten etwas Spezielles reserviert. So
ist Tobi bei ihm, nachdem Abrahams seine grosse Ähnlichkeit
mit Franz Beckenbauer bemerkt hat (?), der "kleine
Franz". Robert, der immer ohne über die Scherze
zu lächeln darsitzt, hat damit ebenfalls Aufmerksamkeit
erregt und Abraham versucht nun auch ihn mal zum Lächeln
zu bewegen. Einer der Briten wird, seit er einmal eine
ausweichende Antwort gegeben hat, nurnoch als "liberal
democrat" bezeichnet, und unser Spanier muss immer
wenn das Wetter irgendwie erwähnt wird (Aufenthaltswahrscheinlichkeit
der Elektronen ähnelt Wolken, daraufhin: "Carlitos
you know clouds? These white things at the sky, you
don't have them in spain but here you can see them all
the time.") herhalten. Insgesamt ist die Vorlesung
also eine gute Show, sogar besser als Ossaus Vorlesung
wem das was sagt, in der man auch noch was lernen kann.
04.11.2003:
Feuerarlarm: Diese an sich sehr nützliche Einrichtung,
kann ja schließlich Leben retten, wird hier manchmal
sehr nervig. Kern des Problems sind ungefähr dreimal
soviele hypersensible Rauchmelder in den Zimmern und
Gängen. So wurden wir gewarnt beim Duschen die
Badtür zu schließen wegen dem Wasserdampf
auch sollte man kein Sprühdeo bzw. Haarspray unter
den Meldern verwenden, rauchen sowieso nicht. Alles
in allem also relativ nervöse Mitbewohner. Angenehmer
sind da die Feuermelder in den Küchen, die deutlich
"gelassener" sind. Was passiert also zwangsläufig:
Ab und an schrillen auf den Gängen ziemlich laute
Sirenen und alle müssen alles stehen und liegen
lassen und durch die Notausgänge raus. Die meisten
investieren jedoch noch die Zeit sich wetterfest zu
kleiden. Dann steht man draussen rum, wartet ca. 10min
bis die Feurerwehr eintrifft, kurz ins Gebäude
geht und feststellt: Kein Feuer! Ergo alle wieder rein,
das wars; Zumindestens bis zum nächsten mal. Um
mal die Dimensionen klar zu machen: Die Feuerwehr hatte
in der Uni letztes Jahr 290 Fehlalarme.
13.11.2003:
Haggis: Schottisches Nationalgericht, dass eigentlich
nicht schlecht schmeck und sehr an angebratenes Gehacktes
erinnert. Aber was ist Haggis nun eigentlich? Also man
hört, es handele sich dabei um ein kleines dreibeiniges
Tier aus den Highlands, dessen Beine unterschiedlich
lang sind, so dass es gut an Hängen entlanglaufen
kann. Allerdings natürlich nur in eine Richtung.
Blasphemische Menschen behaupten allerdings Haggis werde
aus Schafsmagen gefüllt mit Schafsinnereien und
Hafergraupen gemacht. Naja wenn man nicht zuviel drüber
nachdenkt schmeckt es jedenfalls nicht schlecht.
13.11.2003:
Ceilidh:Schottischer Tanz, bei dem es sehr lustig zu
geht. Eigentlich handelt es sich um viele verschiedene
Gruppentänze, die sehr bewegungsintensiv aber
leicht zu lernen sind. Wir hatten vor ein paar Tagen
das Vergnügen dies ausprobieren zu können
und es lohnt sich alle mal, zumal sich dabei auch die
Möglichkeit ergibt mit neuen Leuten zu quatschen
und, aufgrund des hohen Ausländeranteils hier, etwas
über andere Kulturen zu erfahren.
24.01.2004:
Nach einer kleinen Auszeit über Weihnachten und
Silvester, die ich teils in Schweden teils in Deutschland
verbracht habe, melde ich mich nun zurück. In der
Uni haben wir nun die Reviews, Text die wir schreiben
mussten, plus einen dazugehörigen Vortrag beendet.
Dafür stehen wir jetzt drei Nachmittage in der
Woche im Labor. Und auch wenn dies etwas lockerer aufgebaut
ist als in Würzburg, soll heißen mehr Eigenregie,
wird das Lab glaube ich noch ganz schön nerven.
Die neuen Vorlesungen sind ok, auch wenn in Group Theory
noch kein roter Faden erkennbar ist.
25.01.2004:
Gestern waren wir in Dundee, was ca. 50km weiter
nördlich liegt. Die Fahrt hin und zurück war
zwar eine kleine Odyssee, jedes Mal ungefähr drei
Stunden, aber die Stadt selber ist ganz schön.
Außerdem haben wir noch ein altes (1824) Kriegsschiffe
besichtig, das dort liegt. Da hatten wir es auf der
Gorch Fock doch etwas besser! Außerdem habe ich
mir dann noch das britische Nationalgericht gegönnt:
Fish and Chips. War eigentlich sehr lecker und den Essig
hat man auch nicht wirklich heraus geschmeckt.
12.04.2004:
Nachdem nun auch der zweite Term geschafft ist und die
Ferien auch wieder fast rum sind, will ich noch ein
einiges nachtragen. Im Term selber hatten wir halt das
Lab, was insofern viele Zeit gekostet hat, dass man
mit dem Rest des Nachmittages nichts mehr anfangen konnte,
und damit nicht viele freie Wochentage blieben. Am Ende
war es auch eher nervig so häufig dort zu stehen,
zumal die Versuche nicht wirklich fordernd waren. Ansonsten
waren wir ein Wochenende über in den Highlands
Campen, wo wir gewandert sind und abends gefeiert haben.
Außerdem habe ich noch an einem Ausflug mit der
Chaplency in die Highlands teilgenommen. In den Ferien
bin ich dann noch mal nach Schweden geflogen und habe
mir die Entwicklungsfortschritte meines Neffen und seines
besten Freundes Balou angeguckt.
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